Austausch

Englandaustausch und Studienfahrt Besuch der englischen Partnerschule

Seit vielen Jahren pflegt das St. Ursula-Gymnasium einen sehr guten Kontakt mit der Brighton & Hove High School for Girls im Seebad Brighton an der englischen Südküste. Diese Privatschule wird nur von Mädchen besucht, so dass an unserem Austausch, der alle zwei Jahre stattfindet, auch nur Mädchen teilnehmen können, die sich dann gegenseitig besuchen und am Familien- und Schulleben der Austauschpartnerin teilnehmen. Dieser Austausch dauert jeweils zehn Tage.

Für die Jungen unserer Schule besteht seit 2005 ebenfalls die Möglichkeit zu einer Reise nach Brighton, und innerhalb dieser sechstägigen Studienfahrt haben auch sie mit besonderer Erlaubnis der Direktorin die Gelegenheit, für einen Tag unsere Partnerschule zu besuchen und am Deutschunterricht dort teilzunehmen. Die besondere Aufmerksamkeit der englischen Schülerinnen ist ihnen an diesem Tag gewiss, denn Jungen im Schulbetrieb der BHHS sind eine Ausnahme.

So war denn auch der 7.11.2012 als der Tag des Schulbesuchs das besondere Highlight unserer Studienfahrt mit 30 Jungen und Mädchen des St. Ursula-Gymnasiums. In kleinen Gruppen wurden sie von englischen Schülerinnen durch die verzweigten Schulgebäude geführt, wobei ihnen die über hundertjährige Tradition der Schule nahegebracht wurde. Aus dieser Zeit stammen auch einige der Schulgebäude, die heutzutage frisch renoviert und durch eine moderne Turnhalle mit Ballettstudio und Fitnesscenter ergänzt wurden. Auch das separate Gebäude für die Oberstufe, eine ehemalige Stadtvilla, machte Eindruck, ebenso die moderne Medienausstattung der Schule. Es wird auch in solcher Umgebung fleißig und mit Spaß gelernt, wie die deutschen Schüler im Deutschunterricht erfahren konnten, wo sie in Kleingruppen mit den englischen Mädchen arbeiteten und gute Botschafter unserer Schule und der deutschen Sprache waren. Mittags ging es es die Schulkantine, wie schmecken eigentlich Jacket Potato und Coleslaw? Das allgemeine Urteil lässt sich kurz zusammenfassen: delicious.
Die deutschen Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert und auch neugierig auf den Einblick in das englische Schulleben. Schulbeginn um 9 Uhr ist eine feine Sache, am Unterricht bis 15.30 Uhr jeden Tag wollte allerdings niemand aus der deutschen Gruppe Gefallen finden.

Während der Studienfahrt kam die Kultur nicht zu kurz, Museumsbesuch in London ist Pflicht, und das British Museum ist schon architektonisch Weltklasse. Natürlich ist eine Stadterkundung zu Fuß entlang des Themseufers in London eine anstrengende Sache, doch die vielen schönen Aussichtspunkte auf dem Weg zur Tower Bridge bieten Ruhepausen für die pflastermüden Füße und
tolle Motive für die Kamera. Covent Garden, Trafalgar Square, Wachablösung am Buckingham Palast und und und …. Den Glockenschlag von Big Ben noch in den Ohren und mit einem schönen Foto des London Eye in der Abenddämmerung geht es dann wieder mit dem Zug zurück nach Brighton, dann in den Bus nach Hause zu den Gasteltern, wo man in Englisch über das Erlebte berichten kann und auch eingeladen ist, am Familienleben teilzunehmen, bevor man müde ins Bett fällt. Denn am nächsten Tag heißt es wieder früh aufstehen, und nicht den Bus verpassen zum Treffpunkt mit den anderen am Churchill Square mitten in Brighton, von wo aus die Busfahrt nach Eastbourne angetreten wird. Mit dem Doppeldeckerbus geht es gemütlich entlang der Küste zu den steilen Kreidefelsen am Beachy Head. Am Sonntag hält der Bus bei Birling Gap, und alle müssen aussteigen und „Natur“ erleben. Die Lehrer haben taube Ohren, aber vielleicht trägt auch der starke Wind dazu bei, dass sie nichts verstehen und die Gruppe durch leichten Regen zur Kliffkante führen. Dort gibt es eine Treppe, die hinunter zum Strand führt, von wo aus die 200 m hohen weißen Felsen noch beeindruckender wirken. Von oben hat man einen weiten Blick über die Bucht und die Küstenlinie. Schönes Foto – auch von den Kameraden im Wind, denn der weht an diesem Tag mit Sturmstärke. Man kann gar nicht umfallen, doch man sollte bei dieser Übung die Mütze festhalten. Beweisfotos sind auf der Homepage des SUG zu finden.
Wenig später: Erholung im Visitor Centre bei warmen Kakao, danach Spaziergang entlang der Klippen hinunter zur Seepromenade von Eastbourne, Blick auf weiße Hotels, weiße Pier, Blumenbeet und Strand. Sturm? Nicht hier in der Stadt beim Shopping – sonntags sind die Läden geöffnet, und jeder findet sein Souvenir oder einen Hamburger.
Am Schluß der Reise wartet noch ein Kleinod Brightons auf die Studienfahrtteilnehmer: der Besuch des Royal Pavilion. Mitten in der modernen lebhaften Stadt betritt man das Sommer- und Wochenendhaus des Prinzregenten George IV, fast 200 Jahre alt und mit märchenhafter prächtiger Innenausstattung, z.B. einem riesigen silbernen Drachen als Kronleuchter. Nur die Schlossküche war die modernste ihrer Zeit – der Prinz war dem guten Essen sehr zugetan – und beeindruckt noch heute mit einer ellenlangen Speisekarte und automatischem Bratspieß. Die Audioguides sind sehr hilfreich und vermitteln viele interessante Details über den Palast, seine Geschichte und seine Bewohner.

Es gäbe noch viel zu erzählen, vom Flug nach und von London-Luton, der immer ein aufregendes Erlebnis ist, von der Stadt Brighton mit ihrem neuen und alten Stadtvierteln, vom Dorf Rottingdean, wo der Dichter des Dschungelbuches R. Kipling lebte, vom Camden Lock Market in London oder den North Laines in Brighton, wo man die verrücktesten Sachen kaufen oder auch nur bestaunen kann.
Fazit: England ist genauso, wie man es erzählt und doch ganz anders. Tee schmeckt in England gut, mit dem Taschengeld in Pfund kommt man in London genauso wenig aus wie zuhause in Euros. Die Menschen sind freundlich und wirklich höflich, das eigene Englisch eignet sich durchaus zur Verständigung und das „please“ am Ende des Satzes wird schnell so normal wir das Anstehen in einer Reihe wenn man z.B. in den Bus einsteigt.
Uns Lehrern macht es immer Freude, am Ende der Fahrt zu hören: „Können wir nochmal mitfahren, nächstes Jahr? Pleaeeeeeese!

Ansprechpartner: Herr Alfons Jung

Informationen zum Austausch mit Chartres und Nogent-le-Rotrou (Frankreich)

Seit 1995 besteht an unserer Schule ein Austausch mit einer katholischen Privatschule in Chartres (80 km südwestlich von Paris), dem Collège Sainte Marie. Das Collège ist die Schulform, die alle französischen Schülerinnen und Schüler von 11 bis 15 Jahren besuchen. Die Partnerschaft kam durch die Vermittlung der Pfarrgemeinde St. Franziskus im Rusch zustande. Die unsere beiden Städte verbindende Person Franz Stocks war dabei ein wichtiger Punkt.

Seit 2009 unterrichtet die Deutschlehrerin, die den Austausch regelmäßig organisiert, auch an einer anderen Schule, und zwar an einem Collège in Nogent-le-Rotrou, ca. 50 km von Chartres entfernt. Wir führen deshalb den Austausch seitdem mit dieser Schule durch. Er findet in der Regel im Frühjahr (April / Mai) statt, und zwar abwechselnd, d.h. in jedem Jahr findet der Besuch von einer der beiden Schulen statt.

Schülerinnen und Schüler unserer Schule können sich bereits ab Klasse 7 für den Austausch anmelden. Informationen und Anmeldezettel werden frühzeitig in einem Elternbrief in den Französischkursen der Klassen 7 bis 9 (evtl. bis Klasse 10) verteilt. Unsere Schülerinnen und Schüler werden in Familien untergebracht. Eine Liste mit den Namen und den Adressen der Austauschpartnerin / des Austauschpartners wird rechtzeitig vor der Fahrt erstellt.

Unser gemeinsames Programm in Frankreich sieht in der Regel die Teilnahme am Unterricht, einen Stadtrundgang in Chartres mit Besichtigung der Kathedrale sowie eine ganztägige Fahrt nach Paris vor. Eventuell besteht die Möglichkeit zu einem Ausflug zu einem der Loire-Schlösser.

Das Programm des Gegenbesuchs der französischen Schülerinnen und Schüler sieht ähnlich aus. Die Unterbringung erfolgt in Familien unserer Schülerinnen und Schüler, nach Möglichkeit werden die Austauschpartner, die sich von einem ersten Besuch schon kennen, einander zugeordnet.
Unsere französischen Gäste nehmen am Unterricht teil und unternehmen meist einen halbtägigen Ausflug in die nähere Umgebung sowie eine Fahrt nach Köln oder Münster.

An der Reaktion unserer Schülerinnen und Schüler kann man immer wieder erkennen, dass der Aufenthalt in französischen Familien sich äußerst positiv auf die Lernbereitschaft, die Leistungen und allgemein auf das Interesse am Leben unseres Nachbarlandes auswirkt. Auch die erfreulich hohe Teilnehmerzahl der französischen Schülerinnen und Schüler lässt ein hohes Interesse an diesem Austausch erkennen.

Ansprechpartner: : Frau Elke Speuser

 

Die Partnerschaft mit dem Katholischen Gymnasium in Kaposvár

Kaposvár, Sitz einer Bezirksregierung, liegt in Transdanubien, in einer abwechslungsreichen Hügellandschaft im südwestlichen Ungarn, rund 80 km vom Balaton entfernt.

Ein wenig durch Zufall während einer Ungarnreise des Schulchores und durch Vermittlung benediktinischer Ordensleute in Meschede, Györ und Tihany entstand 1999 der erste Kontakt zu dem damals erst gerade acht Jahre alten Gymnasium in Ungarn.

Bereits bei ersten Kontaktbesuchen von Schulleitung und Lehrkräften zeigte sich eine große Übereinstimmung im Weltbild und im pädagogischen Leitbild der Schulen. Sehr rasch und in regelmäßigem Wechsel fanden seit dem Jahr 2001 die Besuche der Austauschgruppen in Kaposvár und Arnsberg Neheim statt, zunächst mit stark musikalisch geprägtem Programm, dann aber auch mit anderen Projekten wie den „Juggling Penguins“, mit sportlichen Akzenten und in den Fächern Kunst und Deutsch.

Die Partnerschaft zwischen einem ungarischen und einem deutschen Gymnasium gibt unseren Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, im vereinten Europa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ein räumlich weit entferntes, kulturell aber sehr naheliegendes Land kennenzulernen, nicht aus touristischer Perspektive, sondern in engem persönlichen Kontakt zu jungen Menschen aus diesem Land. Das gemeinsame Musizieren, die sportlichen Aktivitäten, die gemeinsamen Projekte und Proben ermöglichen unbefangene Kommunikation, selbst wenn die ungarische Sprache für uns recht schwer erscheint.
Die ungarischen Jugendlichen haben bei ihren Besuchen in Deutschland außerdem die Gelegenheit, ihre Fremdsprachenkenntnisse in Deutsch oder Englisch zu erweitern. Regelmäßig sind zudem jedes Jahr zwei ausgewählte Schülerinnen oder Schüler vier Wochen lang Gastschüler in unserer Schule.

Nicht zuletzt das besondere Engagement Ungarns bei der Überwindung der deutschen Teilung bestärkt uns darin, die Verbindung mit der ungarischen Schule auch in den politischen Zusammenhang in Europa zu stellen.

So findet nämlich das Engagement der Schule Unterstützung auf der Ebene der Stadt Arnsberg; Frau Goldner, ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin, begleitet die Partnerschaft nicht nur ideell, sondern auch durch aktive Teilnahme an den Programmen in Kaposvár und in Arnsberg.

Ansprechpartner: : Herr Alfons Jung

 

Unser Austausch mit Peru

„Das ist aber ein ungewöhnliches Ziel für einen Schüleraustausch“ – so antwortete ein Fluggast im Jahre 2010 auf dem Flughafen in Amsterdam auf unsere Schilderung über den Schüleraustausch mit Lima/Peru.

In der Tat außergewöhnlich, aber vor dem Hintergrund, dass unsere Schule seit 1994 ein Sozialprojekt der Ursulinenschwestern in einem Elendsviertel in der peruanischen Hauptstadt unterstützt und somit intensive Kontakte pflegt, etwas verständlicher.

Seit 2010 findet dieser Austausch zwischen unserer Schule und dem Colegio Santa Ursula in Lima –einer Privatschule der Ursulinen für Mädchen- alle zwei Jahre statt. Für drei Wochen fliegt eine kleine Gruppe (10-15 Schülerinnen) nach Peru und nimmt am Ganztagesschulbetrieb der Partnerschule teil. Am Colegio Santa Ursula werden die Fremdsprachen Englisch und Deutsch unterrichtet. Während des Aufenthaltes in Lima leben die Mädchen in peruanischen Familien und lernen somit nicht nur das peruanische Schulsystem, sondern auch familiäre südamerikanische Strukturen kennen. Die sozialen Gegensätze dieses Entwicklungslandes werden den Teilnehmerinnen besonders deutlich, wenn unsere Gruppe mehrmals das Sozialprojekt Miramar besucht. Ein Rundgang in dem Elendsvierteln unter Anleitung der Ursulinenschwestern konfrontiert unsere Schülerinnen mit zum Teil erschreckender Armut.

Neben dem Kennenlernen einer anderen Kultur (Schule, Familie, etc.) ist die Sensibilisierung der Teilnehmerinnen für die extremen sozialen Gegensätze in diesem Land – und auch auf unserem Globus – ein wesentliches Ziel dieses Austauschprogrammes.
Der Gegenbesuch der peruanischen Schülerinnen findet im gleichen Kalenderjahr statt und
ist ein besonderes Erlebnis für die deutschen Familien, denn für drei Wochen sind „südamerikanische Töne“ zu Gast. Die peruanischen Mädchen sprechen aber auch Deutsch, was die Kommunikation innerhalb der Familien erleichtert.
Unser Peruaustausch richtet sich an die Schülerinnen der 8. bzw. 9. Klassen und der ungefähr einjährige Besuch einer Spanisch-AG an unserer Schule ist verpflichtend, um den Aufenthalt in Lima auch sprachlich vorzubereiten.

Individueller Schüleraustausch mit CAPA-Peru:

Ergänzend zum schulinternen Austausch mit dem Colegio Sta. Ursula in Lima/Peru eröffnet das St.-Ursula-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der peruanisch-deutschen Austauschorganisation CAPA (Centro de Amistad Peruano Alemán = Zentrum für peruanisch-deutsche Freundschaft) Jugendlichen im Alter von ca. 15 bis 16 Jahren die Möglichkeit, einen peruanischen Gast für etwa sieben bis acht Wochen aufzunehmen und auch einen Gegenbesuch in Lima zu unternehmen.

Die peruanischen Jugendlichen lernen alle Deutsch als Fremdsprache und möchten in ihren Sommerferien (Januar und Februar eines Jahres) das Leben in deutschen Familien kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse vertiefen.
CAPA sorgt für die Verteilung der Mädchen und Jungen in vielen Städten im Norden und Westen Deutschlands. Die deutschen Gastgeber können im selben Jahr in ihren Sommerferien am Gegenbesuch teilnehmen oder diesen ganz flexibel auch auf einen anderen Termin legen – es ist auch möglich, nur Gastgeber zu sein.

Unsere Schule nimmt bereits seit über 15 Jahren an diesem Austauschprogramm teil, aus dem schon viele lang anhaltende persönliche Freundschaften entstanden sind.

Ansprechpartner: :  Herr Harald Prattki