05.03.2025
Neuigkeiten

Das meint die EF zum Sozialprojekt „Compassion“

… eine Auswertung.

Unser Soziales Praktikum – Erfahrungen, die prägen

Jedes Jahr haben wir die Möglichkeit, im Rahmen des sozialen Praktikums wertvolle Einblicke in verschiedene soziale Berufe zu gewinnen. Zwei Wochen lang tauschen wir das Klassenzimmer gegen den Berufsalltag und erleben hautnah, was es bedeutet, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, sich Herausforderungen zu stellen undwertvolle zwischenmenschliche Erfahrungen zu sammeln. In diesem Jahr haben wir besonders eindrucksvolle Erlebnisse gemacht, die uns geprägt haben.

Ich entschied mich für ein Praktikum in einer Grundschule. Dort begleitete ich den Unterricht, unterstützte die Lehrkräfte und half den Schülern bei ihren Aufgaben. Besonders nachmittags in der Offenen Ganztagsschule (OGS) war ich intensiv eingebunden. Dort betreute ich die Kinder bei den Hausaufgaben, spielte mit ihnen und sorgte dafür, dass sie sich wohlfühlten. Schnell merkte ich, wie sehr die Kinder meine Unterstützung schätzten. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Dankbarkeit der Schüler, wenn sie nach vielen Erklärungsversuchen ein Thema endlich verstanden hatten. Ich erkannte, wie viel Geduld und Einfühlungsvermögen es braucht, um mit Kindern zu arbeiten, und gewann großen Respekt vor den Lehrkräften und Betreuern, die tagtäglich mit viel Engagement für das Wohl der Schüler sorgen. Die Zeit in der Grundschule ließ mich verstehen, dass Bildung nicht nur das bloßeVermitteln von Wissen ist, sondern vor allem auf Beziehungen, Vertrauen und Motivation basiert.

Ich hingegen entschied mich für ein Praktikum in einem Krankenhaus, genauer gesagt auf der Inneren Medizin. Meine Aufgaben waren vielfältig und reichten vom Austeilen von Essen über das Messen von Vitalwerten bis hin zu Gesprächen mit den Patienten, die oft froh über eine nette Unterhaltung waren. Dabei fiel mir auf, wie viele Menschen– vor allem ältere Patienten – unter Einsamkeit litten. Ein Gespräch, ein Lächeln oder einfach nur Zuhören konnte bereits einen großen Unterschied machen. Besonders eindrucksvoll war für mich jedoch eine Situation, die mir deutlich machte, wie fordernd und herausfordernd die Arbeit im Krankenhaus sein kann. Während eines Rundgangs über den Flur wurde eine Patientin plötzlich bewusstlos und drohte zu stürzen. Schnell musste ich reagieren, sie auffangen und sofort Hilfe holen. Dieser Moment war für mich ein Schock, doch ich erkannte auch, wie wichtig es ist, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen. Mein Praktikum hat mir gezeigt, dass die Arbeit im Krankenhaus nicht nur körperlich, sondern auch emotional sehr anspruchsvoll ist. Gleichzeitig empfand ich es als unglaublich bereichernd, den Patienten helfen zu können und ihren Alltag im Krankenhaus ein wenig angenehmer zu gestalten.

Ich absolvierte mein Praktikum in einem Pflegezentrum und konnte dort sowohl in der direkten Pflege als auch in der sozialen Betreuung mitarbeiten. Meine Aufgaben waren vielseitig: Ich spielte Bingo mit den Bewohnern, bastelte mit ihnen, backte Waffeln und unterstützte bei alltäglichen Aufgaben wie dem Essenreichen oder der Begleitung zurToilette. Besonders bewegend war für mich der Umgang mit den älteren Menschen, die oft auf viel Lebenserfahrung zurückblicken konnten, aber gleichzeitig in vielen Bereichen auf Hilfe angewiesen waren.

Ein besonders prägendes Erlebnis während meines Praktikums war der Tod einer Bewohnerin, die ich in ihren letztenStunden begleitete. Ich saß an ihrem Bett, hielt ihre Hand und versuchte, ihr Trost zu spenden. Es war ein stiller undwürdevoller Moment, der mir die Vergänglichkeit des Lebens auf eindringliche Weise vor Augen führte. Umso erschütternder war es für mich, als ich mitbekam, dass ihre Familie nach ihrem Tod nur noch nach derRückerstattung des Geldes für den restlichen Monat fragte. Dieser Kontrast zwischen der emotionalen Bedeutung eines Lebens und der scheinbaren Gleichgültigkeit einiger Angehöriger machte mich nachdenklich.

Ich empfand mein Praktikum als unglaublich wertvoll, da ich lernte, wie wichtig menschliche Nähe und Fürsorge imPflegeberuf sind. Ich habe erkannt, dass es nicht nur darum geht, Menschen medizinisch zu versorgen, sondern ihnenauch ein würdevolles und warmherziges Umfeld zu schaffen. Der Umgang mit den Bewohnern, aber auch der Momentdes Abschieds, haben mir gezeigt, wie bedeutend Mitgefühl und Respekt für ein würdevolles Altern sind.

Das soziale Praktikum ist weit mehr als nur eine schulische Pflichtveranstaltung – es ist eine Erfahrung, die den Blick auf diese Berufe verändert. Viele Schüler gehen mit ganz neuen Perspektiven daraus hervor. Sie erleben, wie viel Einsatz hinter sozialen Berufen steckt, sie entwickeln Empathie für Menschen in schwierigen Lebenssituationen und sie erfahren, wie wertvoll es ist, für andere da zu sein. Egal, ob in der Schule, im Krankenhaus oder im Pflegeheim – jedes Praktikum zeigt, wie wichtig Mitgefühl, Geduld und Hilfsbereitschaft sind. Die Erfahrungen, die wir als Schülermachen, prägen uns oft über Jahre hinweg und helfen uns dabei, nicht nur berufliche Interessen zu entdecken, sondern auch persönlich zu wachsen.

Lena, Antonia und Elvana – Stufe EF

 

 

02_Compassion, Adel03_Gedicht 2025

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