Schöpfung bewahren - Bildung für nachhaltige Entwicklung am SUG

Das Schulprofil des SUG ist traditionell durch einen sozialen Schwerpunkt geprägt. Im Sinne des christlichen Menschenbildes begleiten wir unsere  Schülerinnen und Schüler dabei, ihre Persönlichkeit in solidarischer Gemeinschaft und sozialer Verantwortung zu entwickeln. Zahlreiche erfolgreiche Projekte und Strukturen lassen sich hier einordnen (z.B. Arbeitskreis Unsere Welt, Sozialprojekt Compassion, Schule ohne Rassismus). Seit einigen Jahren bewegen weitere Themen wie z.B. die Klima-, Biodiversitäts- und Demokratiekrise unsere Schülerschaft, Elternschaft und die Lehrkräfte. Auch Papst Franziskus betont in seiner Umweltenzyklika Laudato si!, dass soziale und ökologische Gerechtigkeitsfragen zusammengehören und man für diese eintreten solle.

Um diese Entwicklung aufzugreifen, nutzen wir das Konzept Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). BNE fördert zukunftsfähiges Denken und Handeln. Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, die Komplexität der Welt in ihrer ökologischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Dimension zu durchdringen und sie gerechter mitzugestalten (Erklärvideo). BNE greift damit die vorhandenen Schulstrukturen auf und leistet  einen Beitrag zur katholischen Profilbildung.

Um BNE weiter voranzutreiben, gibt es seit Beginn dieses Schuljahres (2022/23) die BNE-Arbeitsgruppe, die aus etwa 20 engagierten Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern besteht, und von Dr. Julian Bette zusammen mit Jacqueline Schatton geleitet wird. Zudem nimmt das SUG am Landesprogramm ‚Schule der Zukunft‘ (Schulseite) teil und will sich durch das Erzbistums Paderborn als „Faire Schule“ zertifizieren lassen.

Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler zu einem zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen, indem diverse BNE-Aktionen, Projekte und Strukturen in den Schulalltag integriert werden. Dabei wurden sechs Tätigkeitsschwerpunkte für das SUG identifiziert (Abbildung).

Bei unserem Anliegen, BNE für unsere Schülerinnen und Schüler zu fördern, wurden und werden wir von zahlreichen Akteuren und Sponsoren aus der Arnsberger Bildungslandschaft finanziell unterstützt, wie zum Beispiel unser Förderverein, der Bürgerstiftung Arnsberg, der Sparkassenstiftung sowie der Stadt Arnsberg. Dafür danken wir sehr herzlich.

Wer Ideen und Anregungen hat, oder gar mitarbeiten möchte, kann sich gerne an Herrn Dr. Bette (bette@sug-neheim.de) wenden.

 

Einen Einblick in die Arbeit der BNE-Gruppe können Sie hier bekommen:

Bericht BNE SUG Ursulinennachrichten

 

Unser BNE-Video

ausgewählte BNE-Projekte

Am St.-Ursula-Gymnasium Neheim summt es! Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft aus 16 hoch motivierten Schülerinnen und Schülern werden seit dem Sommer 2019 drei Bienenvölker gepflegt und ihr Verhalten erforscht. Betreut wird die Gruppe durch Dr. Julian Bette (bette@sug-neheim.de) und Wilfried Budde (budde@sug-neheim.de).

Am Beginn stand der Wunsch, unseren Schülerinnen und Schülern einen motivierenden und verantwortungsvollen Zugang zur Natur und zu Themen der Nachhaltigkeit zu ermöglichen, der über den regulären Unterricht hinausgeht und stark handlungsorientiert sein sollte (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Dies ist verbunden mit der Hoffnung, dass die uns anvertrauten jungen Menschen an der Bewahrung der Schöpfung mitwirken. Die Honigbiene ist dabei als „Türöffner“ zum Verständnis der Komplexität des Systems Mensch-Umwelt hervorragend geeignet.

Das Bienenjahr am SUG

Im Frühjahr startet die Bienenpflege. Es werden zum Beispiel die Wintervorräte überprüft und die Bienenstöcke beim Anwachsen des Volkes erweitert. Das jährliche Highlight sind die Honigernten am Ende des Frühjahrs und im Sommer. Um bei der Ernte der Sommertracht mitzuhelfen, kommen die Schülerinnen und Schüler sogar in den Ferien in die Schule und verschiebend den ein oder anderen Ausflug. Beim anschließenden Schleudern und Abfüllen des Honigs wird konzentriert gearbeitet, damit das flüssige Gold im Herbst in der Schule angeboten werden kann. Im ruhigen Winterhalbjahr beschäftigen sich die Kinder zum Beispiel mit der Biologie der Biene und ihrer Bedeutung für die Umwelt oder erstellen Informationstafeln. Dabei werden immer wieder, anknüpfend an aktuelle Beobachtungen,  Zusammenhänge in unserer Umwelt in den Blick genommen und systemisch betrachtet.

Neue (digitale) Impulse

Das neuste Teilprojekt ist ein digitaler Bienenstock. Er ist unter anderem ausgestattet mit einer digitalen Waage, Temperaturfühlern, Webcams etc. und überträgt die Daten – für jedermann einsehbar und für die Forschung nutzbar – ins Internet (citizen science). Dies ermöglicht es den Jugendlichen, den Bienenstaat näher zu erforschen und die Biene noch besser in den Unterricht einzubinden.

Das Bienenprojekt setzt darüber hinaus weitere Impulse im Bereich BNE, z.B. Kooperationen/Besuche von Grundschulen, Arbeit mit Wachs im Unterricht, Umweltsensorik im Fachunterricht, Schulgarten, Beetpatenschaften, Vorgartenkartierung u.v.m.

Bienen in der Schulgemeinschaft

Das Projekt Mensch.Bienen.Natur hat eine große Resonanz in der Schulgemeinschaft und darüber hinaus hervorgerufen. Es wird von den Kolleginnen und Kollegen, der Schulleitung, dem Sekretariat, dem Hausmeister, befreundeten Imkern, dem Schulträger und vielen weiteren wohlwollend unterstützt. Das Projekt wurde mit dem Umwelt- und Klimapreis der Stadt Arnsberg mit dem ersten Platz  und einem Preisgeld ausgezeichnet und erreichte über die Grenzen der Schule hinaus Beachtung. Finanziell unterstütz wurden wir u.a. durch den Schulträger, den Förderverein, die Sparkassenstiftung und im Rahmen der Sparda-Spendenwahl.
Die vielfältige Unterstützung ermöglicht eine stetige Weiterentwicklung des Projekts. Sie stärkt zudem das Miteinander in der Schulgemeinschaft und signalisiert nach außen, dass wir am St.-Ursula-Gymnasium Neheim junge Menschen dabei unterstützen, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Schöpfung einzusetzen.

Projektkontakt:
Dr. Julian Bette (bette@sug-neheim.de)
Wilfried Budde (budde@sug-neheim.de)

Links und rechts des Haupteingangs unserer Schule vor dem Forum wurden vom ausführenden Architekten Schotterflächen geplant, welche seit rund 22 Jahren für ein sehr aufgeheiztes Klima vor und im Gebäude gesorgt haben. 2022 kam der Gedanke auf, dass die von den Schülerinnen und Schüler so genannte Steinöde umgestaltet werden sollte, um so eine kleinstrukturierte Fläche mit hoher Biodiversität zu schaffen, die gleichfalls die Aufenthaltsqualität erhöht und Bildungsanlässe bietet. Zudem steht der Schulgarten in einer Art komplementärem Verhältnis zum Projekt Mensch.Biene.Natur da er für zahlreiche Insekten Heimat und Nahrungsquelle ist.

Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei die Schöpfung in ihrer Vielfalt erfahren, Zusammenhänge in der Natur verstehen, die Bedeutung und Wirksamkeit ihres eigenen Handelns erkennen und letzten Endes dazu angeleitet werden, Verantwortung für die uns anvertraute Schöpfung zu übernehmen.

Wir haben dazu nicht, wie an anderen Schulen, eine AG gegründet, sondern dieses Projekt in den Orientierungsbereich und die Nachmittagszeit einer 5. Klasse einbezogen. Unser Gedanke dabei ist, dass auf diese Weise nicht nur interessierte Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Gärtnern und Klima konfrontiert werden, sondern alle Kinder einer Klasse. Der Förderverein hat uns das Pflanzen zweier Apfelbäume finanziert. Zudem war das Projekt erfolgreich bei der Sparda-Spendenwahl. Alle weiteren Maßnahmen wurden durch den Ideenreichtum der Klasse ermöglicht.

Im Unterricht kamen wir schnell darauf, zu versuchen, die Fläche nicht durch das Aufbringen einer Erdschicht zu begrünen, sondern durch das Ausbringen von Saatbomben. Sämtliche Saaten wurden in den Gärten von Eltern und anderen Bekannten gesammelt. Noch im Herbst konnten auf diese Weise etwa 200 Saatbomben in das vorhandene Schotterbett gesetzt werden. Fast alle Saatbomben waren dabei erfolgreich.

Im Winter 2022/2023 Schülerinnen und Schüler wurden dann insgesamt vier Apfelbäume gepflanzt, um einerseits eine gleichmäßige Beschattung der Fläche langfristig zu erzielen, andererseits den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass die Arbeit im wahrsten Sinne Früchte trägt. Axel Blume (Dipl. Ing. von Axel Blume Obstgehölze) hat uns dazu fachlich eingehend beraten und der Klasse beim Pflanzen geholfen. Im kommenden Jahr sollen die Kinder und Jugendlichen an diesen Bäumen lernen, wie man Nutzpflanzen veredelt. Im Verlauf des letzten Schuljahres wurde zudem ein Komposter gebaut. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler aus alten Holzblöcken den Grundstein für eine Bienenstadt gelegt, die von Wildbienen bereits im ersten Jahr sehr gut angenommen wurde.

Im Frühjahr 2023 wurde aus der Steinöde plötzlich ein blühendes Feld mit verschiedensten Arten. Neben Mohn kann man dort inzwischen Alant, Färberkamille, verschiedene Kleearten, Akeleien u.ä. sehen. Mit Hilfe einer App (FloraIncognita) lernen die Schülerinnen und Schüler, auch Pflanzen zu bestimmen.

Die Kinder und Jugendlichen kamen weiterhin auf die Idee, auch Saatbomben für einen guten Zweck herzustellen und zu verkaufen. Diese Aktion brachte insgesamt fast 300 Euro für ein die arroz con leche-Aktion des AK eine Welt.

Perspektive:

Demnächst soll eine Zisterne gebaut werden, um anfallendes Regenwasser nutzen zu können. Weitere Flächen auf dem Schulhof sollen von weiteren Klassen als Beete eingerichtet werden. Die Klassen 5c unter Leitung von Frau Stefanie Neuhaus und die 6a unter Leitung von Herrn Dr. Julian Bette haben bereits damit begonnen. Hier wurden die Felder zunächst vom restlichen Schulhof getrennt. Eine Bearbeitung erfolgt im laufenden Schulbetrieb mit Aussähen und Bepflanzung.

Projektkontakt: Haimo Hieronymus (hieronymus@sug-neheim.de)

Kontakt: Karin Meier (meier@sug-neheim.de)

Infos (hier) und Aktionen (hier, hier und hier).

Kontakt: Harald Prattki

prattki@sug-neheim.de

Infos (hier)

Kontakt: Renate Meesker (meesker@sug-neheim.de)

In Kooperation mit dem Laurentianum Arnsberg fand eine zweitägige BNE-Tagung mit dem Planspiel „Ökonomie -vs. Ökologie!?“ in Kloster Wedinghausen mit Haus  Rissen statt. Im Februar erprobten 30 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe nachhaltiges Lernen im „Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie“. Die renommierte Hamburger Bildungsinstitution Haus Rissen bot den Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Seminarprogramm, das nur entfernt an klassischen Unterricht erinnerte.

https://st-ursula.de/news/wenn-pazifis-zu-atlantis-wird/

BNE am SUG in der Presse

Zertifizierung als „Schule der Zukunft“ durch das Land NRW im September 2024 (Stufe 2, BNE in der Schulentwicklung)

Das Schulgartenprojekt der 6a (Schuljahr 23/24) von Haimo Hieronymus fand bei der Sparda-Spendenwahl 2023 großen Anklang und belegte den 5. Platz (3.500 Euro). Beim Umweltpreis der Stadt Arnsberg (2023) wurde sogar der 2. Platz erreicht (1.500 Euro).

Bereits im Jahr 2019 gewann das von Dr. Julian Bette und Wilfried Budde betreute BNE-Projekt Mensch.Biene.Natur bei der Sparda-Spendenwahl ebenfalls den 5. Platz (3.500 Euro). 2020 wurde das Projekt mit dem 1. Platz des Umweltpreises der Stadt Arnsberg ausgezeichnet (2.500 Euro). Es gab den Anstoß zur intensiveren Beschäftigung mit BNE am SUG.